Inkognito im Internet? Davor schützt Sie privates Surfen wirklich | Verbraucherzentrale.de (2024)

Um privat zu surfen, können Sie Ihren Browser in den Inkognito-Modus schalten. Damit schützen Sie Ihre Daten aber nur vor Personen, mit denen Sie ein Gerät teilen. Wie Sie wirklich anonym surfen, zeigen wir Ihnen hier.

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Im privaten Modus speichert der Browser bestimmte Daten nicht: beispielsweise Cookies, besuchte Webseiten und Daten, die Sie in Online-Formulare eingegeben haben.
  • Die Daten zu Ihren Online-Aktivitäten können beim Surfen genauso gesehen und gesammelt werden wie sonst. Der private Modus speichert die Daten nur nicht in Ihrem Browser bzw. löscht sie am Ende.
  • Wenn Sie wirklich anonym surfen möchten, nutzen Sie ein VPN oder den Tor-Browser.

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Standardmäßig speichert ein Browser viele Informationen zu Ihrem Surfverhalten. Deshalb können Sie sich beispielsweise im Browserverlauf ansehen, welche Seiten Sie zuvor besucht haben. Cookies speichern außerdem die Einstellungen bei häufig besuchten Webseiten. Bei einem Online-Shop können Sie so auch Tage später noch die Produkte auf Ihrer Favoriten-Liste sehen und Formulardaten werden mit nur wenigen Klicks eingefügt. Wer keine Daten im Browser speichern oder weitergeben möchte schaltet in den privaten Modus – manchmal auch Inkognito-Modusgenannt. Aber reicht das, um anonym zu surfen?

Mehr Privatsphäre bei geteilten Geräten

Im privaten Modus "vergisst" der Browser mehr Daten: Er speichert nicht mehr, welche Webseiten Sie besucht haben und Formulare werden nicht mehr automatisch vervollständigt. Sobald Sie den Browser schließen, werden auch die Cookies gelöscht. Unterm Strich werden im Inkognito Modus weniger Daten im Browser gespeichert.

Besonders nützlich ist diese Funktion, wenn Sie sich ein Gerät mit anderen Personen teilen, die auch denselben Browser nutzen. Sobald Sie den privaten Modus anschalten, sehen die anderen Nutzer:innen des Browsers nämlich nicht mehr, welche Webseiten Sie besucht haben. Vergessen Sie also nicht den Privatmodus einzuschalten, wenn Sie etwa online nach einem Geburtstagsgeschenk suchen.

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Daten im Inkognito-Modus

Im privaten Modus speichert der Browser zwar weniger Daten als im Standardmodus, welche Daten Ihr Browser aber trotzdem verarbeitet, variiert je nach Anbieter.

Lesen Sie am besten vorher nach, welche Daten der Browser im Privatmodus speichert. Informationen für die vier gängigsten Browser finden Sie hier:

Keine Anonymität beim Surfen durch Inkognito-Modus

Für wirklich anonymes Surfen ist der private Modus nicht geeignet. Auch im Inkognito-Modus können Internetanbieter und Webseitenbetreiber Ihr Surfverhalten weiterhin einsehen. Wenn Sie über das Netzwerk des Arbeitgebers oder einer Bildungseinrichtung online sind, können auch diese nachverfolgen, welche Webseiten Sie besucht haben. Anonym surfen geht mit dem privaten Modus also nicht.

Tracking oder personalisierte Werbung können im privaten Modus dagegen etwas begrenzt werden. Viele Anbieter verlassen sich dafür immer noch auf Cookies. Im privaten Modus werden diese Tracking-Cookies beim Verlassen der Webseite gelöscht. Komplett schützt das allerdings nicht vor Tracking (=Verfolgung). Denn mittlerweile können Datensammler:innen auch ohne Cookies das Nutzungsverhalten auf ihren Webseiten tracken. Auch beim Trackingschutz kommt der private Modus inzwischen an seine Grenzen.

Der private Modus ändert nichts daran, dass Netzwerkbetreiber oder Internetanbieter Ihre Nutzungsdaten einsehen können.

Keine Privatsphäre im Log-In-Bereich

Sobald Sie den öffentlichen Teil einer Webseite verlassen und sich mit Ihrem Nutzerkonto in einem Videoportal oder Online-Shop einloggen, sollten Sie im Hinterkopf behalten, dass Online-Portale speichern, was Sie gesucht oder sich angeschaut haben – der private Modus des Browsers hat hierauf keinen Einfluss. In den meisten Nutzungs- und Datenschutzbedingungen für Online-Portale stimmen Sie der Datenübermittlung innerhalb des Portals nämlich bei der Registrierung zu.

Privates Fenster vs. Standardbrowser: Was gleich bleibt

  • Sollten Sie beim privaten Surfen mal eine Webseite finden, die Sie gerne speichern möchten, müssen Sie sich keine Sorgen machen: Lesezeichen können Sie auch im Inkognito-Modus setzen und trotzdem über den Standardmodus auf sie zugreifen.
  • Auch Dateien, die Sie herunterladen, bleiben auf Ihrem Gerät gespeichert.
  • Leider bietet das private Surfen ebenso wie der Standardbrowser keinen zusätzlichen Schutz vor Schadsoftware und unsicheren Webseiten. Seien Sie also beim Surfen genauso vorsichtig mit unbekannten Links oder Webseiten wie bei der Standardversion des Browsers.

So können Sie anonym surfen

Den privaten Modus zu aktivieren mag vielversprechend klingen, seine Wirksamkeit bleibt allerdings auf den eigenen Browser beschränkt.

  • Wenn Sie wirklich anonym surfen möchten, können Sie ein Virtual Private Network (VPN) nutzen. Das VPN verschlüsselt den gesamten Internetverkehr zwischen Ihrem Gerät und dem VPN-Anbieter. Man spricht hier von einem VPN-Tunnel, durch den der Datenverkehr ohne Einsehbarkeit für Dritte fließt. Der VPN-Anbieter wird vereinfacht gesagt zwischen Ihr Gerät und das Internet geschaltet. Umso wichtiger ist es daher, bei der Wahl des VPN-Anbieters auf Vertrauenswürdigkeit zu achten.
  • Eine weitere Möglichkeit zum anonymen Surfen bietet der Tor-Browser. Der Tor-Browser leitet den Datenverkehr verschlüsselt über mehrere Knoten im Tor-Netzwerk, wodurch Dritte nicht mehr nachvollziehen können, von wo aus die Daten gesendet wurden.

Nur mit einem VPN oder dem Tor-Browser können Sie wirklich dafür sorgen, dass auch Internetanbieter oder Webseitenbetreiber nicht sehen können, dass Sie eine bestimmte Seite aufgerufen haben.

Auch um unterwegs möglichst sicher zu surfen, kann ein VPN hilfreich sein. Lesen Sie unsere Tipps dazu, wie Sie ein öffentliches WLAN sicher nutzen können.

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Dieser Inhalt wurde von der Gemeinschaftsredaktion in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz für das Netzwerk der Verbraucherzentralen in Deutschland erstellt.

Inkognito im Internet? Davor schützt Sie privates Surfen wirklich | Verbraucherzentrale.de (2024)

FAQs

Inkognito im Internet? Davor schützt Sie privates Surfen wirklich | Verbraucherzentrale.de? ›

Im privaten Modus "vergisst" der Browser mehr Daten: Er speichert nicht mehr, welche Webseiten Sie besucht haben und Formulare werden nicht mehr automatisch vervollständigt. Sobald Sie den Browser schließen, werden auch die Cookies gelöscht. Unterm Strich werden im Inkognito Modus weniger Daten im Browser gespeichert.

Wie privat ist der Inkognitomodus wirklich? ›

Wenn Sie über eine Inkognito-Registerkarte surfen, bleiben Ihre Internetaktivitäten Ihre Privatsache (weshalb dies auch gelegentlich als privates Surfen bezeichnet wird). Die meisten Menschen nutzen den anonymen Modus, um ihre persönlichen Daten oder Surfaktivitäten vor den anderen Nutzern ihrer Geräte zu schützen.

Kann privates Surfen nachverfolgt werden? ›

Der Inkognito-Modus verhindert kein Web-Tracking

Der Browserverlauf Ihrer Inkognito-Sitzung kann immer noch von Ihrem Internetdienstanbieter angesehen werden, und die von Ihnen besuchten Websites können Sie immer noch verfolgen. Der Inkognito-Modus bedeutet nicht, dass Sie anonym surfen.

Was speichert Google im Inkognito Modus? ›

Wenn Sie im Inkognitomodus surfen, werden Ihre Aktivitätsdaten nicht auf dem Gerät oder in einem Google-Konto gespeichert, in dem Sie nicht angemeldet sind. Nehmen wir an, Sie möchten den Inkognitomodus verwenden, um online ein Geburtstagsgeschenk für ein Familienmitglied zu suchen, das Ihr Gerät ebenfalls verwendet.

Kann man Safari Privat nachverfolgen? ›

Nein das geht leider nicht.

Wie sicher ist Inkognito surfen? ›

Leider bietet das private Surfen ebenso wie der Standardbrowser keinen zusätzlichen Schutz vor Schadsoftware und unsicheren Webseiten. Seien Sie also beim Surfen genauso vorsichtig mit unbekannten Links oder Webseiten wie bei der Standardversion des Browsers.

Wie kann man wirklich anonym surfen? ›

Anonymes Surfen funktioniert heutzutage meist dadurch, dass man seinen Internetverkehr über sogenannte Proxyserver umleitet und die Gegenstelle, mit der man kommuniziert, dadurch nicht mehr die eigene IP-Adresse übermittelt bekommt. Ein beliebtes Netzwerk zur Anonymisierung im Internet ist das TOR-Netzwerk.

Wird der Verlauf im Inkognito-Modus gespeichert? ›

Der aktivierte Inkognito-Modus speichert weder deinen Browserverlauf noch Cookies oder andere Website-Daten. Aber dein Gerät speichert deine Browsing-Sitzung in seinem DNS-Cache (Domain Name System), auch wenn du den privaten Browsing-Modus verwendest.

Wie sicher ist Privates Surfen Safari? ›

Die Webseiten, die du besuchst, und deine Informationen für das automatische Ausfüllen werden nicht gesichert. Von dir geöffnete Webseiten werden nicht in iCloud gesichert, sodass diese nicht angezeigt werden, wenn du alle geöffneten Tabs auf anderen Apple-Geräten anzeigst.

Welcher Browser hinterlässt keine Spuren? ›

Im sogenannten Inkognito-Modus, den fast jeder Browser wie Google Chrome, Firefox oder auch Edge besitzt, wird keine Chronik erzeugt. Das bedeutet: Der nächste Nutzer Ihres Computers wird so schnell nicht dahinterkommen, welche Webseiten Sie im Internet besucht haben.

Wie lösche ich den Verlauf im Inkognito-Modus? ›

Inkognitomodus verlassen
  1. Öffnen Sie Chrome. auf Ihrem Android-Smartphone oder -Tablet.
  2. Tippen Sie rechts oben auf „Tabs wechseln“ . Auf der rechten Seite finden Sie Ihre geöffneten Inkognitotabs.
  3. Tippen Sie rechts oben auf Ihren Inkognitotabs auf „Schließen“ .

Kann man Inkognito nachverfolgen Handy? ›

Wenn Sie also denken, dass Ihr Kind möglicherweise privates Browsing benutzt, um seine Online Aktivitäten zu verbergen, können Sie FamiSafe benutzen, um den privaten Browserverlauf auf Android zu überwachen. FamiSafe ist die beste Elternkontroll App zur Überwachung von Kindern.

Was bedeutet gesperrtes privates Surfen? ›

Gesperrtes privates Surfenbedeutet, dass der Inhalt von Browser-Fenstern, bei denen Safari im privaten Modus verwendet wird, verborgen wird, sobald diese in den Hintergrund rücken und eine Zeit lang nicht aktiv sind oder man den Rechner beispielsweise gesperrt hatte.

Ist der private Modus wirklich privat? ›

Der Private Modus ist eine sehr hilfreiche Firefox-Funktion, deren genaue Kenntnis Ihnen optimalen Schutz bietet, denn in diesem Modus bleiben Ihre Surfaktivitäten privat, wenn andere Nutzer Firefox auf demselben Computer wie Sie verwenden. Sie werden dadurch aber online nicht „unsichtbar”.

Wie geheim ist der geheime Modus? ›

Ist der Inkognito-Modus wirklich privat? Der Inkognito-Modus schafft keine vollständige Privatsphäre. Nachdem Sie das Fenster schließen, sorgt der Inkognito-Modus für das Löschen des Browserverlaufs, der Cookies und Cachedaten in Chrome, damit Ihre Aktivitäten vor anderen Benutzern desselben Geräts verborgen bleiben.

Warum privater Surfmodus? ›

Privates Surfen blockiert auch bekannte Tracker, entfernt Tracking, das zur Identifizierung einzelner Benutzer anhand von URLs verwendet wird, und bietet Schutz vor modernen Identifizierungstechniken.

Wird der Inkognito Verlauf gespeichert? ›

Inkognito-Verlauf auf einem Android-Gerät ansehen

Und du kannst den Verlauf auch nicht im Nachhinein überprüfen. Du kannst die App nur verwenden, um zukünftige Inkognito-Sitzungen zu verfolgen. Außerdem zeichnen Jugendschutz-Apps oft mehr Informationen auf, als dir lieb ist, also verwende sie mit Bedacht.

Ist Safari Privat wirklich privat? ›

Beim privaten Surfen geöffnete Tabs werden nicht mit deinen anderen Apple-Geräten geteilt, selbst wenn sie mit derselben Apple-ID angemeldet sind. Wenn du auf deinem iPhone einen Code eingerichtet hast, ist „Privates Surfen“ blockiert, wenn es nicht verwendet wird.

Kann man sehen was ich im Internet mache? ›

Ja, Ihr WLAN-Anbieter – auch Internet Service Provider (ISP) genannt – kann sehen, wonach Sie suchen und welche Websites Sie besuchen, auch wenn Sie sich im Inkognito-Modus befinden. Auch der Eigentümer des Routers kann in den Routerprotokollen sehen, wonach Sie suchen.

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Author: Chrissy Homenick

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